Ludothek Ravensburg
was ist eine Ludothek und wir über uns
Was sind Ludotheken für Einrichtungen?
Bei uns fast unbekannt - in 50 Ländern der Erde zu finden: Ludus heißt auf lateinisch "das Spiel" und der griechische Wortstamm -thek ist allseits aus dem Wort Bibliothek bekannt. Ludotheken sehen ihre Aufgabe in der Förderung der Spielkultur für Kinder, Erwachsene, Familien und Gruppen aller Art. Dies tun sie hauptsächlich mit dem Verleih von Spielen und Spielsachen für daheim.
Mancherorts - besonders in Norddeutschland - hat sich für diese Einrichtungen der Begriff "Spiel-i-othek" eingebürgert, nicht zu verwechseln mit den Spielotheken - diese Spielstätten haben mit dieser Arbeit wirklich nichts gemein. Auch deshalb möchten wir mit der Begrifflichkeit der Ludothek fortfahren.
Räumlichkeiten der Ludothek (rechts: Frau Coenen) Das Angebot Spiele und Spielsachen für eine bestimmte Zeit für daheim auszuleihen, richtet sich vornehmlich an Kinder, Jugendliche und Familien. Ziel unserer Arbeit ist es somit auch, gemäß des §1 KJHG die Lebenssituation von Kinder, Jugendlichen und Familien mit diesem niederschwelligen Angebot zu verbessern und den Eltern bei Ihrem Erziehungsauftrag behilflich zu sein.

Ziel und Zweck einer Ludothek
In einer fast unüberschaubaren Spielwarenwelt kann/will/soll eine Ludothek Verantwortung für gutes, sinnvolles Spielzeug übernehmen/anbieten. Sie ermöglicht aber auch Spielen mit gutem Material und eröffnen damit sinnvolle Freizeitbeschäftigung/Spielgestaltung zu einem annehmbaren finanziellen Beitrag. Wichtig erscheint auch der Präventionsgedanke: wer im Spiel sinnvolle Tätigkeit erfährt, lernt seine Interessen zu festigen und wird weniger anfällig für Gewalt und Sucht. Außerdem lernen die Kinder von klein an Verantwortung für Dinge, die allen gehören, zu übernehmen. Auch kann durch die Möglichkeit, das wechselnde Angebot wahrzunehmen, Spielen für Alle wieder spannend werden. Und im gemeinsamen Spielen lernen sich die Spieler neu und anders kennen. Lernen im Spiel ist lernen durch praktische Erfahrung und ist die alltägliche "Arbeit" unserer Kinder, Spielen trägt entscheidend zur geistigen, körperlichen, sozialen und kreativen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen bei. vor dem Ausleihen wird erst einmal ausprobiert...
Etwas kann aber keine Ludothek der Welt leisten: Die Zeit zum Spielen - vor allem mit den Kindern - muss man sich selbst nehmen.


Die Ludothek Ravenburg
Begonnen hatte die Ravensburger Ludothek als Ludothek Weststadt (heute: Ludothek Ravensburg) als ehrenamtliches Gemeinschaftsprojekt von Caritas Bodensee-Oberschwaben und Kreisjugendring Ravensburg.
Der erste Standort ergab sich in der Domäne Hochberg, dort konnte die Caritas mit dem Nachbarschaftstreff einen Kellerraum zur Verfügung stellen.
Ebenfalls positiv entwickelte sich die Mitarbeiterinnensuche. Nach etwa 800 Stunden Arbeit war es dann soweit: Am 9. Mai 2000 konnten wir eröffnen. Es warteten gut 250 Spiele in Schachteln und über 100 Spielsachen auf die Entleiher.
Diese stellten sich zögerlich ein. Ende 2001 zählte der Kundenstamm 116 Familien. An 76 Öffnungstagen im Jahr 2001 wurden die inzwischen etwa 650 Spielsachen über 800 mal entliehen.
Logischerweise hat sich der Kellerraum mit seinen 17 m² bald als zu klein, schlecht zugänglich und schwer zu finden erwiesen. Als zunehmend notwendig erwies sich auch ein Tisch, um Spiele ausprobieren zu können mit den oft unsicheren Entleihern. Deswegen nahmen wir das Angebot der Caritas, im Frühjahr 2002 in das neue Familienzentrum in der Seestraße 44 zu übersiedeln, gerne wahr. Mit dem Umzug haben wir uns auch vom "Spieleverleih Ludothek Weststadt" zum "Verleih, Service und Beratung rund ums Spielen - Ludothek Ravensburg" gemausert.
Dieser Umzug hat sich als richtig erwiesen. Wir haben nun viel mehr Platz, einen kinderwagen/rollstuhlgerechten Zugang und Parkplätze direkt vor dem Haus.
Die Anzahl der Spielsachen liegt inzwischen bei 1000 Dingen, die meist für vier Wochen entleihen werden können.

Was es zu Entleihen gibt? Nun, in erster Linie sind es Spiele und Spielsachen für Kinder - aber auch für spielbegeisterte Erwachsene und Familien. Gefragt sind in erster Linie Lernspiele für kleinere Kinder, hier haben wir einiges zu bieten. Die Spiele in Schachteln für die Altersgruppe ab 12 Jahre werden weniger gefragt, obwohl wir uns vorstellen können, dass in vielen Familien hier etwas Abwechslung auch gut wäre.
Viel Platz nehmen unsere Spielsachen ein, hier gibt es manches, womit Spielen Spaß macht, was man aber nicht unbedingt kaufen würde. Sei es des Anschaffungspreises wegen oder deshalb, weil der Platz in der Wohnung wegen der Sperrigkeit des Teils nicht ausreicht.
Ergänzt wird dieses Angebot durch Themenkisten: Eine Geburtstagskiste, die Material zur Durchführung eines Kindergeburtstages enthält, eine Außenkiste für ein "Feschtle" im Freien, sie enthält u.a. Schwungtuch und Ziehtau. Weitere Pakete für Spielaktionen sind derzeit zum Thema Indianer, Piraten, Riter, Prinzessinnen und kleine Mäuse erhältlich.

Seit unsrem Umzug gibt es auch ergänzende Angebote. Einen festen Platz haben inzwischen die verschiedenen Brettspielgruppen gefunden. Selbstverständlich beteiligten wir uns wiederum bei "Ravensburg spielt" mit einem Angebot. Termine und nähere Informationen sind im aktuellen Programm oder in der Terminübersicht zu finden.

Von der Konzeption her finanziert sich die Ludothek nach dem Schweizer Modell neben einer Startfinanzierung durch Gebühren. Dies sind Entleihgebühren zwischen € -.50 bis € 1.50 in Ausnahmen bis zu € 3.- (Spielekisten ausgenommen). Erfahrungen zeigen, dass man nach 10-maliger Entleihe damit rechnen muss, die Dinge erneuern bzw. ergänzen zu müssen, dafür werden diese Entleihkosten gebraucht.
Eine weitere wichtige Voraussetzung ist allerdings die Übernahme der Kosten für die Räume durch die Träger oder durch Dritte, nur so kann die Einrichtung dauerhaft weitergeführt werden.

Die Projektleitung liegt in den Händen von Lotte Coenen

Geschichte/Entstehung:
Bereits in den 30er Jahren entstanden in den USA die ersten Ludotheken. Von Amerika aus fasste diese Idee auch in Europa Fuß, insbesondere in Dänemark (1960), England, Frankreich (1968) und der Schweiz (1972).
Die UNESCO legt 1960 einen Plan zur Schaffung von Ludotheken vor, inzwischen existieren in rund 50 Ländern der ganzen Welt solche Spielzeugausleihen. Der Dachverband Int. Toy Library Association und eine europäische Untergruppierung bündeln und vertreten die Interessen.
In Deutschland liegt der Schwerpunkt der Einrichtungen in Schleswig-Holstein. Der Sitz vom Verband Deutscher Spieliotheken/Ludotheken (VDSL) ist in Leipzig. Weitere Infos: www.deutsche-ludotheken.de




Adresse:
Ludothek Ravensburg
Seestraße 44
88214 Ravensburg
im Untergeschoss des Zentrums der Caritas Bodensee-Oberschwaben
Zugang über die Römerstraße, Parkplätze sind vorhanden
Telefon während der Öffnungszeiten: 0751 / 3625628
E-Mail: ludothek.ravensburg@web.de

Postanschrift: Ludothek Ravensburg, Römerweg 21, 88287 Grünkraut
Telefon über 0751 / 62209

Öffnungszeiten Spieleverleih:
Mittwoch:     16.00 - 18.00 Uhr
Freitag:       17.00 - 19.00 Uhr
(in Ferienzeiten nur am Freitag geöffnet)